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Viel Freude mit der "neuen" Mucha wünscht

Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Österreich isst und kauft zu süß

Die Österreichische Diabetes Gesellschaft empfiehlt den Zuckerverbrauch zu senken

Überhöhter Zuckerkonsum führt zu Übergewicht, Diabetes und Fettleber. Der aktuelle Diskurs über die Reduktion von Zucker in Lebensmitteln und Getränken wird von der ÖDG sehr positiv gesehen, denn es gibt viel zu viele und bereits sehr junge Menschen, die gefährdet sind – besonders Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischen Status. Leistbare, zuckerreduzierte Lebensmittel müssen für die gesamte Bevölkerung leicht zugänglich sein. Aufklärung und die Unterstützung gesünderer Alternativen sind ein Auftrag für die gesamte Gesellschaft.

„Süß“ ist in unserer Sprache ein positives Wort mit vielen schönen Bedeutungen. Wenn es ums Essen und Trinken geht, müssen wir aber leider auf österreichisch von „picksüß“ sprechen. Zucker findet sich nicht nur im Würfelzucker sondern in fast allen Speisen und Getränken. Und dies in einem deutlich überhöhten Ausmaß und mit erschütternden Folgen: 50–60 % aller ÖsterreicherInnen sind übergewichtig. Dieser Anteil steigt jährlich! „Unser Lebensstil macht uns krank. Zu energiereiche Ernährung ist mit mangelnder Bewegung einer der Hauptauslöser von Stoffwechselerkrankungen“ betont der Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft, Univ.-Prof. Dr. Hermann Toplak, von der Ambulanz für Lipidstoffwechsel der Universitätsklinik für Innere Medizin der Medizinischen Universität Graz. „Zucker ist pure Energie und wir nehmen viel zu viel Energie auf, die wir nicht verbrennen, da wir uns nicht genug bewegen.“

Mit Zucker gesüßte Lebensmittel tragen durch ihre Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und ihrem gleichzeitig geringen Sättigungspotenzial zu Übergewicht und Insulinresistenz (einer Vorstufe des Typ 2 Diabetes) bei. Zum Beispiel wurde in den letzten Jahren der starke Zusammenhang zwischen dem Konsum von sogenannten Softdrinks und der Entstehung von Übergewicht, Adipositas und Diabetes eingehend untersucht und bewiesen.

Von Kindesbeinen an auf „Süßes“ konditioniert

Die Gewöhnung an zu viel Süßes ist speziell bei Kindern ein unterschätztes Thema. In der Zeit, in der sich der persönliche Geschmack bildet, werden Kinder mit Lebensmitteln konfrontiert, die mehr Zucker enthalten als ihnen gut tut und sie erwarten dann von jeder weiteren Nahrung und jedem weiteren Getränk die gleiche Zuckerüberdosis.

Alarmierende Zahlen aus Tirol

Dir. Prim. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Hoppichler, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin am akademischen Lehrkrankenhaus Barmherzige Brüder Salzburg, Vorstandsmitglied der Österreichischen Adipositas Gesellschaft (ÖAG) sowie der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) und Vorstand des Instituts SIPCAN berichtet: „Eine aktuelle Studie von SIPCAN in Tirol hat ergeben, dass bereits 30 Prozent der 14-Jährigen übergewichtig oder sogar adipös sind.“

Sozialer Status bestimmt das Ernährungsverhalten

In dieser SIPCAN Studie wurden auch die Ernährungsgewohnheiten der Jugendlichen erfragt. Und nach Geschlecht, bestehendem Migrationshintergrund und sozialem Status aufgeschlüsselt. Mädchen haben mit 62 Prozent deutlich öfter ein gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten als Burschen mit 43 Prozent. Energiereiche Ernährungsmuster, die Stoffwechselkrankheiten auslösen können, sind bei Kindern mit Migrationshintergrund mit fast 60 Prozent häufiger als bei Kindern ohne Migrationshintergrund. Die größte Abweichung zeigt sich aber beim Sozialen Status: Von den Jugendlichen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status haben nicht einmal 10 Prozent ein gesundheitsförderndes Ernährungsmuster, während mehr als die Hälfte ihrer Altersgenossen mit mittlerem und hohem sozioökonomischen Status gesund isst.

Aufklärungsarbeit in der Schule wirkt

„Die gute Nachricht ist: Das Verhalten von Jugendlichen kann mit erprobten Methoden wie dem Trink- und Jausenführerschein positiv beeinflusst werden“, ergänzt Hoppichler. „Die Initiative SIPCAN hat mit dem Trink- und Jausenführerschein ein Modulset mit Unterlagen für Kinder, Eltern und PädagogInnen für den Biologieunterricht der 5. Schulstufe entwickelt, um das Ernährungswissen und -verhalten zu verbessern. Die Evaluierung dieser Maßnahme zeigt die Wirkung sowohl im Wissen als auch im Handeln. So essen die Kinder nach der Teilnahme zum Beispiel nicht nur weniger Süßigkeiten sondern trinken auch weniger Limonade als vor dem Programm."

Leistbare, zuckerreduzierte Lebensmittel sind nötig

„Wenn Armut und Bildungsferne krankmachen, besteht Handlungsbedarf“, erklärt Toplak. „Neben Information über gesundheitsfördernde Ernährung ist auch der Zugang zu entsprechenden Lebensmitteln ein Thema. Jede Reduzierung des Zuckergehalts in Lebensmitteln ist demnach zu unterstützen. Schrittweise Reduzierungen haben den Vorteil, dass sich die Geschmacksnerven daran gewöhnen. Es darf dabei aber nicht nur um hippe Lifestyle-Lebensmittel gehen, denn die freie Wahl zwischen Zuckerbomben und zuckerreduzierten Produkten hat leider viel zu oft nur der, der sich auch die zuckerreduzierte Variante leisten kann.“

Fructose ist NICHT gesünder

Lange Zeit galt Fructose als gesündere Form von Zucker, weil sie zu einer geringeren Insulinausschüttung führt. Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Die Kehrseite ist, dass Fructose gleichzeitig die Ausschüttung des Hormons Leptin hemmt. Leptin ist für unser Sättigungsgefühl verantwortlich. Dadurch essen wir von Nahrungsmitteln mit Fructose automatisch mehr, bis wir uns satt fühlen und nehmen damit natürlich auch mehr Fructose zu uns. Zu viel Fructose kann wiederum zu einer nichtalkoholischen Fettleber führen, weil sie zum größten Teil in der Leber abgebaut wird. Fructose ist also ganz und gar nicht gesünder. Gesundheitliche Vorteile bringt nur die generelle Reduktion von Zucker.

Fett führt zu Zucker(krankheit) und Zucker zu Fett(leber)

Auf zellulärer Ebene entsteht eine Fettlebererkrankung auf Grund einer Störung des Fettsäure- und Triglyceridstoffwechsels der Leberzelle. Der Stoffwechsel des Menschen speichert überschüssige Energie, sprich ein Zuviel an aufgenommener Nahrung, als Körperfett. Dieses Körperfett wird unter anderem auch in der Leber gespeichert.

Das Tückische an der Nichtalkoholischen Fettleber (NAFLD) ist, dass sich Adipositas-bedingte Insulinresistenz und NAFLD-bedingte Insulinresistenz gegenseitig verstärken und zu einer manifesten Störung des Zuckerstoffwechsels führen können, oder diesen weiter verschlechtern. Dazu kommt, dass Diabetiker sehr viel häufiger von der Fettleber betroffen sind. Wir können nicht immer mit Sicherheit sagen, was zuerst da war, die Insulinresistenz oder die Fettlebererkrankung, aber wir wissen, dass sich die beiden gegenseitig begünstigen.

Die Folgen der Fettleber

Die NAFLD ist Ursache für eine Reihe von sehr ernsthaften Folgeerkrankungen. Dazu zählen die Nichtalkoholische Leberentzündung (Steatohepatitis), Leberzirrhose und Leberkrebs. Sie gilt als Lebermanifestation des metabolischen Syndroms und ist mitverantwortlich für erhöhte Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiken durch Stoffwechselkomplikationen wie Insulinresistenz bzw. Typ 2 Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen. Durch die steigende Anzahl an übergewichtigen und adipösen Menschen in Österreich und die zunehmende Alterung der Gesellschaft, nimmt auch die Zahl der NAFLD-PatientInnen zu.

Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG)

Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) ist die ärztlich-wissenschaftliche Fachgesellschaft der österreichischen Diabetes-Experten und Diabetes-Expertinnen. Ordentliche Mitglieder der Gesellschaft sind Ärzte und Ärztinnen und wissenschaftlich einschlägig orientierte Akademiker und Akademikerinnen. Assoziierte Mitglieder sind Diabetesberater und Diabetesberaterinnen und Diätologen und Diätologinnen. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft sieht es als ihre Aufgabe, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes mellitus zu verbessern. Sie setzt sich daher für die Anliegen der Betroffenen ein. Sie fordert und fördert die stetige Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus. Sie unterstützt die Forschung und verbreitet wissenschaftliche Erkenntnisse aller den Diabetes berührenden Fachgebiete sowohl zur Verbesserung der medizinischen Betreuung als auch zur bestmöglichen Vorbeugung von Neuerkrankungen.

Foto: shutterstock_Melpomene

 

Kommentare

Iris20

Leider ist ja heute überall Zucker drinnen, was soll man da noch essen?

Elwedritsche

Kürzlich im Drogeriemarkt Müller auf der Mariahilfer Straße. Dort sind im Untergeschoß geschätzte 400m² nur Ostersüßwaren. In der Post liegen vor den Schaltern meterlange Angebote an Süßkram. Im Libro an der Kassa, wo man früher seine Tasche hinstellen konnte.....ich bin für eine derartige Verführung nicht empfänglich, aber die Kinder heute sind zu dick und Diabetes II wurde schon zur Krankheit junger Erwachsener, die Fettleber zu der häufigsten Störung der Österreicher - veruracht durch zu viele Kohlenhydrate. 

 

Plannxl

Selber kochen, dann ist man auf der sicheren Seite und muss nicht Verpackungen studieren.

Aufpasser

Ich wollte kürzlich Eiweißriegel kaufen und hab zum Glück auf das Kleingedruckte geschaut: 8% Eiweiß, 37% Zucker....liefert natürlich auch Energie!

Aufpasser

Zucker war und ist in den letzten Tagen das große Thema im ORF.

Hans

@ kritischer Konsument: Wo gibt es denn heute noch Lebensmittel ohne Zucker? Ich finde keine, außer jene, die ungesunde Süßstoffe enthalten. Was kann man eigentlich noch essen? Kennen Sie Produkte ohne Zuckerzusatz?

kritischer Konsument

Foodwatch-Newsletter, der uns ebenso wie die Deutschen betrifft.

Die Bundesregierung verkauft uns die neue Lebensmittelkennzeichnung als Erfolg. Leider ist das nicht richtig. Im Gegenteil! Wir werden weiter verschaukelt: Die Lebensmittelkonzerne gaukeln uns minimale Zucker- und Fettgehalte vor, indem sie sich eines Tricks bedienen. Wie der geht? Lesen Sie selbst!Jetzt Förderer/Förderin werden

Bundesernährungsminister Christian Schmidt und die Lebensmittelwirtschaft bejubeln den angeblichen Fortschritt in Sachen Transparenz: Seit dem 13. Dezember 2016 müssen bei allen verarbeiteten Lebensmitteln die Nährwerte gekennzeichnet werden, und zwar verpflichtend und einheitlich in der ganzen EU. Tatsächlich ein Grund zu jubeln? Ein Ende der Verbrauchertäuschung?

Mitnichten! Wir werden weiter an der Nase herumgeführt! Zwar müssen die sieben wichtigsten Nährwerte (Zucker, Fett, Salz, Brennwert, gesättigte Fettsäuren, Kohlenhydrate, Eiweiß) angegeben werden – allerdings nur auf der RÜCKSEITE im KLEINGEDRUCKTEN!Und es kommt noch dreister: Auf der VORDERSEITE dürfen Hersteller weiterhin Zuckerbomben gesundrechnen und fettige Snacks als leichte Kost maskieren. Der ganz legale Rechentrick dabei: Die Nährwerte sind vorne auf eine PORTION bezogen. Und wer bestimmt, wie groß eine Portion ist? Die Industrie natürlich! Im foodwatch-Realitätscheck sieht die Portionsgröße dann so aus:

Laut Nestlé sind mickrige 30 Gramm Frühstücksflocken eine "PORTION". Das ist doch lächerlich! Doch der Trick hat System: Mit einer Mini-Portion klingt auch der Zuckergehalt "pro Portion" harmlos: Gerade mal 8,6 Gramm. Doch da steckt der Zuckerwolf im Schafspelz: Die Flocken bestehen zu fast 30 Prozent aus Zucker (28,8 Gramm Zucker pro 100 Gramm Flocken)!Und das ist kein Einzelfall! Die Lebensmittelkonzerne führen uns mit der "Portions-Masche" flächendeckend hinters Licht. funny frisch rechnet bei einer 175-Gramm-Chipstüte mit mehr als fünf Portionen à 30 Gramm. Bei einer halben Hand voll Kartoffelchips hört der Knabberspaß auf!

Und die Portionsgröße der Schokokekse von Real gleicht eher einer Diät-Empfehlung im Sinne von "FdH" (Friss die Hälfte) als einer realistischen Verbraucherinformation: Ein (!) 19 Gramm-Keks soll allen Ernstes eine ganze Portion darstellen! Mit diesem Rechentrick enthält "eine Portion" gerade einmal 95 Kilokalorien, wie die Verpackung verspricht.....
Eine ehrliche und leicht verständliche Nährwertkennzeichnung ist allerdings kein Hexenwerk: Nehmen Sie die Lebensmittelampel! Eine Kennzeichnung in Ampelfarben und vergleichbare Nährwertangaben pro 100 Gramm, beides vorne auf der Vorderseite der Verpackung – und mit einem Blick könnte jede Verbraucherin und jeder Verbraucher erkennen, ob in einem Produkt wenig, mittel oder viel Zucker, Salz oder Fett enthalten sind. Das würde den Einkauf deutlich vereinfachen! Und für Hersteller gäbe es endlich Anreize, gesündere Produkte anzubieten. Wollen Sie auch eine verständliche Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite der Verpackung? .Wir fordern die Nährwert-Ampel schon lange. Doch die Lebensmittelindustrie wehrt sich dagegen mit Händen und Füßen – und mit Geld. Eine Milliarde Euro hat sie ausgegeben, um ihr irreführendes Kennzeichnungsmodell durchzusetzen – und hat damit die Ampel verhindert! Und das, obwohl die überragende Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher in ganz Deutschland die Ampel-Kennzeichnung gut findet. Denn die Ampel nach dem britischen Modell würde der Schummelei endlich ein Ende bereiten. Und genau deshalb muss es foodwatch geben. Damit die Politik die Industrie endlich in die Pflicht nimmt!  

Liebe foodwatch-Interessierte, der "Portions-Schwindel" ist nur EIN Beispiel von vielen, wie unsere Rechte missachtet werden. Die Liste der Probleme ist lang: Krebsverdächtige Mineralöle werden regelmäßig in unserem Essen nachgewiesen – und trotzdem schützen uns die Regierungen nicht davor. Oder Gentechnik: Nach wie vor können wir nicht erkennen, welche tierischen Produkte mit genverändertem-Futter erzeugt wurden. Auch wo die Lebensmittel herkommen, wird uns in den meisten Fällen verschwiegen. Das alles wollen wir uns nicht länger bieten lassen. Und deswegen wehren wir uns! Wir von foodwatch werden aber nur erfolgreich sein, wenn möglichst Viele hinter uns stehen. 

kritischer Konsument
kritischer Konsument

Ich hab heute leider keine Zeit, aber ich google mal. Die wöchentlichen deutschen Konsumentensendungen von WDR (Markt), SWR (Marktcheck) und NDR (Markt) beschäftigen sich sehr oft damit. Auch Foodwatch dürfte so eine Liste haben.

Schau einmal auf die Zutatenliste irgendeines süßen Produktes, auch Müsli o.ä. Alles mit ....ose ist ein Zucker, Maltodextrose, Laktose, Glukose, dazu natürlich alles mit ...zucker oder ....sirup. Oft steht "Zucker" mit einer durchaus annehmbaren %-Zahl dort, aber dazu noch alle die anderen Zuckerarten. 

Iris20

Gibt es irgendwo eine Liste dieser Zuckerarten?

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