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Opfer von Bestellbetrug

Lieferanten aufgepasst

Opfer von Bestellbetrug

Bestellbetrug ist ein Thema, über das geschädigte Unternehmen nicht gerne reden, das aber dennoch weltweit im Steigen ist und auch immer mehr österreichische Lieferanten betrifft“, warnt Peter Androsch, Geschäftsführer von Österreichs führendem Kreditversicherungsmakler A.C.I.C. Die Vorgehensweise der Kriminellen ist meist ähnlich: Sie hacken die EDV-Systeme langjähriger Businesskunden, nehmen deren Identität an und bestellen bei deren Lieferanten exakt die gleichen Waren wie immer. Die vermeintlichen Kunden lassen sich die Ware diesmal allerdings in ein anderes Lager liefern. Die auf Ziel gekaufte Ware wird zwar übernommen, aber niemals bezahlt. Androsch erklärt, welche Warnsignale es gibt und wie sich Unternehmen vor solchen „Fake Orders“ schützen können.

Der Spott im Internet war groß, als vor drei Jahren ein großer heimischer Flugzeugzulieferer dem „Fake President Fraud“ aufgesessen ist. Nun gibt es einen neuen Trick, der auch in Österreich vermehrt auftritt und in Fachkreisen als „Fake Buyer Fraud“ bzw. „Fake Orders“ bezeichnet wird. „Diese Art von Bestellbetrug betrifft ebenfalls den B2B-Bereich und verursacht daher große Schäden, falls ein Unternehmen den Betrügern auf den Leim geht. Anders als beim Fake-Präsidenten-Trick werden die Mitarbeiter per E-Mail nicht aufgefordert Geld zu überweisen. Vielmehr werden von Fake-Kunden Waren bestellt, die zwar geliefert, aber niemals bezahlt werden“, erklärt Peter Androsch, geschäftsführender Gesellschafter von Österreichs führendem Kreditversicherungsmakler A.C.I.C. „Fake Orders“ fallen in der Praxis sogar bereits viel häufiger auf fruchtbaren Boden, weil bei Routine-Bestellungen niemand so leicht Verdacht schöpft. Aber auch bei potenziellen Neukunden kann es zu Betrugsfällen kommen: Gerne stehlen Betrüger auch die Identität von Unternehmen mit sehr guter Bonität und tätigen in deren Namen Bestellungen.

Wirtschaftskriminalität ist generell im Steigen

Laut Kriminalstatistik ist die Zahl der angezeigten Fälle von Wirtschaftskriminalität in Österreich von 2008 bis 2017 von 43.252 auf 55.308 Fälle gestiegen, bei Cybercrime gab es gar einen Zuwachs von 3.291 auf 16.804 Fälle. Zugleich dürfte die Dunkelziffer höher liegen. Viele Fälle spielen sich auch bei Geschäftsbeziehungen im Ausland ab. „Einen typischen Fall von Fake Buyer Fraud gibt es nicht“, stellt Androsch klar. In etwa könnte dies aber in der Praxis so ablaufen: Ein österreichischer Fleischexporteur, dessen LKW laufend vor dem Geschäft eines italienischen Händlers vorfährt, wird von Kriminellen beobachtet. Diese eruieren, welche Fleischqualität der echte Händler für gewöhnlich ordert und geben in dessen Namen bei den Österreichern eine Bestellung auf. Allerdings lassen sie sich die auf Ziel gekaufte Ware diesmal in ein anderes Lager liefern. Dort wird sie zwar übernommen, aber niemals bezahlt. 

Schäden von herkömmlicher Warenkreditversicherung nicht gedeckt

„Besonders tragisch für die betroffenen Lieferanten ist, dass ‚Fake Buyer Fraud‘ von einer herkömmlichen Warenkreditversicherung nicht abgedeckt wird, auch wenn für den vermeintlichen Kunden eine Versicherungssumme bereitgestellt wurde. Aufgrund des gehäuften Auftretens bieten einige Kreditversicherer allerdings bereits Ergänzungen zu bestehenden Polizzen an“, erzählt Androsch, der die Entwicklung im Kreditversicherungsmarkt seit Jahren beobachtet und auch Vorstandsmitglied beim internationalen Kreditversicherungsmaklerverband BARDO ist. Neben der Sorgfalt bei der Auswahl der Kreditversicherung spiele die Prävention eine wichtige Rolle für die Lieferanten, um sich vor „Fake Buyer Fraud“ zu schützen. Für Lieferanten hat Androsch sieben nützliche Tipps parat, wie sie Warnsignale erkennen können. 

Sieben Tipps von Peter Androsch zur Früherkennung von Bestellbetrug: 

1)     Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter, dass langjährige Geschäftsbeziehungen besonders anfällig für Fake Orders sind, weil Betrüger bevorzugt die Identität von Bestandskunden annehmen. 

2)     Achten Sie bei E-Mail-Anfragen nicht nur auf Rechtschreibfehler, sondern auch ob die Formulierung vom üblichen Wording abweicht, denn die Rechtschreibung der Betrüger wird immer besser. 

3)     Überprüfen Sie jeden Buchstaben in der Web- und der E-Mail-Adresse bei Anfragen von Kunden. Eine Anfrage von max.musterman@firma.at statt wie üblich von max.mustermann@firma.at bleibt oft unbemerkt. 

4)     Im Zweifel beim Kunden rückfragen und dabei keinesfalls die im E-Mail angegebene Telefonnummer verwenden. Zudem könnte im E-Mail ein Link zu einer gefälschten Website gesetzt worden sein.

5)     Jede Mitteilung des Kunden, dass es eine Änderung seiner Adresse, Telefonnummer, Kontoverbindung oder Lieferadresse gibt, ist als verdächtig anzusehen und muss überprüft werden. 

6)     Weicht der Sitz des Kunden von der Lieferadresse ab, kann ein Blick in einen Onlinekartendienst bzw. in Street View Aufschluss geben.

7)     Legen Sie Regeln fest, deren Einhaltung von jedem Mitarbeiter dokumentiert werden muss.

Foto: Jeff Mangione 

Kommentare

Hans

Ich verstehe auch nicht, wie betrügerische Online-Shops Geschäfte machen können, wenn man mit der Kreditkarte bezahlt. Ich bin auf so einen Fake-Shop vor ein paar jahren heriengefallen und habe ein Shirt bestellt. Als ich meine Kreditkartendaten eingegeben und abgeschickt habe, gab es keine Bestätigung. Das kam mir seltsam vor. Ich rief bei Card Complete an und die meinten, sie könnten da nichts machen. Es handle sich zumeist um chinesische Webseiten-Betreiber und obwohl diese eine Deal mit der Kreditkartenfirma machen müssen, um ihre Geschäfte auf diese Art abzuwickeln, könne Visa diese Shopbetreiber nicht sperren. Warum, verstehe ich bis heute nicht.

kritischer Konsument

Dies ist also eine Warnung an das Unternehmen, d.h. den Verkäufer. Wird der sich aber nicht an dem ebenfalls betrogenen Kunden schadlos halten? Ich könnte mir vorstellen, daß man die Mahnungen an den schickt und der beweisen muß, daß die Adresse gehackt wurde. Sonst könnte ja der richtige Kunde die Ware an einen anderen Ort liefern lassen und nicht bezehlen.

Aber ich verstehe manche dieser betrügerischen Abläufe nicht. Wie kann es sein, daß jede Woche 1-2x in den Zeitungen steht, daß Taschendiebe unmittelbar nach der Tat Geld abheben können ohne Kenntnis der PIN?

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