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Viel Freude mit der "neuen" Mucha wünscht

Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Teure Medikamente als Bedrohung für das Gesundheitssystem

„Ein Problem, das bislang für ärmere Länder relevant war, hat nun auch die USA und die reichen Länder der Europäischen Union erreicht. Derzeit gibt es eine starke Dynamik bei hochpreisigen Medikamenten wie Onkologika und neuen Hepatitis-C-Präparaten. Innovative Arzneimittel bieten vielfach eine qualitativ hochwertige Behandlung, sind allerdings teilweise extrem teuer und bedrohen die öffentlichen Gesundheitssysteme durch die exorbitanten Ausgabensteigerungen existenziell.

„In einigen Fällen verursachen die Preisstrategien der Pharmaindustrie finanzielle Schwierigkeiten für die Gesundheitssysteme, auch in den reichsten Ländern Europas. Wie sich im Fall von Österreich zeigt, sind hochpreisige Arzneimittel ein mehr und mehr bestimmender Faktor: Im Jahr 2015 wurden 29 Prozent der Ausgaben für Arzneimittel der österreichischen Sozialversicherung für hochpreisige Arzneimittel (Preis höher als 700 Euro pro Packung) ausgegeben, obwohl sie nur etwa 0,4 Prozent der 125 Millionen Rezepte bilden“, betont Dr. Josef Probst, Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.

Große Herausforderungen

Die Pharma-Industrie ist eine der profitabelsten Branchen weltweit. Die Unternehmen erzielen hohe Gewinne, vor allem, weil Arzneimittel durch Beiträge aus der Pflichtversicherung der sozialen Krankenkassen sowie durch Einnahmen aus Steuern finanziert werden.

Im Rahmen des Europäischen Forums Gastein diskutieren heute internationale ExpertInnen unter dem Titel „Innovative Medicine – The increasing tension between value profit and accessibility“ zu den damit in Zusammenhang stehenden großen Herausforderungen für Europa.

SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied im Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) des Europäischen Parlaments sagt: „Jeder hat ein Recht auf eine gute Gesundheitsfürsorge. Deshalb ist es entscheidend, dass in der EU Medikamente für alle Bürgerinnen und Bürger zu einem fairen, angemessenen und erschwinglichen Preis verfügbar sind. Beispielsweise bei Hepatitis C sind in Österreich rund 30.000 Menschen betroffen, 90.000 Tote ließen sich in Europa durch den Einsatz der modernen, aber teuren Arzneimittel verhindern. Im Gesundheitsausschuss im Europäischen Parlament wird gerade ein Initiativbericht erarbeitet, der sich damit befasst, Hindernisse beim Zugang zu Arzneimitteln und Behandlungen zu überwinden und diesbezügliche Ungleichheiten zu verringern. Die EU muss bei dieser wichtigen gesellschaftlichen Herausforderung eine Führungsrolle übernehmen: von der Koordination der Maßnahmen zur Kontrolle der Sicherheit, Wirksamkeit, Qualität und Zugänglichkeit von Arzneimitteln über die Förderung vorrangiger Forschung bis hin zur notwendigen Transparenz und Unabhängigkeit aller beteiligten Akteure.“

Die Regeln müssen sich ändern

Die Pharma-Unternehmen haben, insbesondere durch lange Laufzeiten von Patenten eine Monopolstellung. Außerdem gibt es einen Mangel an Transparenz bezüglich der Kosten, was die Produktion betrifft. Es sind dabei vor allem die Regeln auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene, die dies möglich machen.

Die ExpertInnen sind sich einig: Wenn sich die Dinge ändern sollen, müssen die Regeln geändert, die Transparenz erhöht und die Möglichkeiten der Pharmaindustrie und der öffentlichen Gesundheitssysteme besser ausbalanciert werden. Um eine wirkungsvolle Änderung herbeizuführen, müssen die entsprechenden Regeln jedoch auch durchgesetzt und ihre Einhaltung von den Europäischen Institutionen streng überwacht werden.

Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall-und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,5 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige).

 

Foto: Shutterstock/ Oleksii Fedorenko

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