Da gibt es doch ein riesiges Weblog im Internet, das für sich Allwissenheit pachtet. Jeder könne dazu beitragen, alles würde genau geprüft.
Was so unbeschwert zugänglich ist, muß allerdings noch lange nicht qualitativ hochwertig sein. Und schon gar nicht stimmen. Zahllose Einträge in diesem Blog werden von Leuten gestaltet, die sehr interessiert daran sind, ihre persönliche Sichtweise als "Wahrheit" darzustellen. Änderungen werden durchwegs abgeblockt oder von angemeldeten Benutzern wenige Minuten später wieder im jeweils anderen Sinn geändert. Das ist problemlos möglich, nachdem nahezu alle Wikipedia-Beiträge selbst von Besuchern quasi im Vorbeischauen modifiziert werden können. Ausnahme sind umstrittene Artikel, bei denen unangemeldete Gäste sowie neu registrierte Benutzer keine Änderungen vornehmen dürfen. Ein Administrator kann sogar jede Bearbeitung untersagen. Der nach außen frei wirkenden Datensammlung wird dadurch ein starres Korsett verpaßt, das über Fakten nach Belieben bzw. nach Meinung entscheidet.
Untersuchungen ergaben, daß sich die Gruppe der Administratoren durch soziale Exklusion der später kommenden Mitarbeiter immer mehr abkoppelt. Rechtlich gesehen verhält sich Wikipedia wie eine riesige Tauschbörse ohne festen Sitz. Jeder darf seinen Teil dazu beitragen, aber niemand kann im schlimmsten Fall für seine freiwillige Leistung auch wirklich belangt werden.
Rufschädigung und Verhetzung sind damit ohne Folgen möglich: Mit Wikipedia wurde ein juristisches Wurmloch geschaffen, das im Ernstfall, also bei ruf- und kreditschädigenden Beiträgen, aber auch bei verhetzenden Bestandteilen, kaum zur Verantwortung gezogen werden kann. Damit mutiert das Blog nicht nur zu einer Waffe, sondern wird auch gezielt zur Desinformation eingesetzt. Letzteres erkennt man deutlich an vielen beschönigenden Einträgen über extremistische/radikale Gruppen, bei denen jede Änderung verhindert wird.
Jene, die noch an die Richtigkeit der Einträge im Wikiblog glauben, würden staunen, wenn sie sich durch die Masse der Beiträge wühlen und diese mit realen Daten vergleichen.
Kommentare
[b]Niestaspopolo schrieb:[/b]
genauso sehe ich das auch und war erwiesenermaßen schon häufig so.
warum man das wegdiskutieren will kann ich nicht verstehen....
Das könnte Wikipedia nicht bezahlen bei den millionenfachen Einträgen.
Aber wer historisch fragwürdiges einstellen will, gerät eher in Gefahr gelöscht zu werden als die schon zitierten Sachfragen.
Und ich werde mit Sicherheit nicht manipuliert, wenn ich etwas aus einem Fachgebiet abrufe. Ich bin dankbar für Wikipedia. Obwohl ich Zugang zu ein paar hundert Fachlexika hab - schneller als hier geht's nirgends.
Du hast ein bißchen viel Angst vor dem Internet und bist doch so oft und so lang drin.
[b]tavor schrieb:[/b]
nicht ursache mit wirkung verwechseln. es eint nicht, weils gegen tavor geht, sondern es eint weil tavor unrecht hat.
nicht im einzelfall, den ich gar nicht bestreite. sondern weil tavor - wie er entschuldigend formuliert "plakativ" um wirksamer zu werden - das kind mit dem bade ausschüttet und die unleugbaren vorteile auch von wikipedia wegleugnet.
ob das dauerwiksam sinn macht zu sagen alle haben unrecht nur ich nicht, na ja ....
natürlich. alles was gegen tavor ist - eint.
[img]http://www.diemucha.at/media/kunena/attachments/legacy/images/Smiley_Gig...
da war doch ein bericht über kinderpronographisches material im wikiblog. und siehe da
sehr komisch, daß unterberger und etliche andere die erfahrung machen mußten, "hochgeladene" korrekturen sofort wieder entfernt zu sehen, während illegales material anscheinend immer wieder durchgelassen wird.
bemüht euch nicht, das wikiblog schönzureden.
das war ganz passend:
so entstehen statistische werte...
[b]tavor schrieb:[/b]
- erstens kenne ich andreas unterberger nicht
- zweitens sind wir vermutlich nicht zufällig einig, sondern weil uns halt ein von tavor geleugnetes faktum eint: im normalen täglichen gebrauch ist wikipedia oft recht nützlich. warum man das partout nicht wahrhaben will ist nicht leicht zu verstehen .....
wenn leute erkennen könnten, ob und wann sie manipuliert werden, dann wär das aber unprofessionell gemacht. solches kann man dem team des wiki-blogs sicher nicht vorhalten.
beantwortet sicher. wie, fragt man ja nicht. wenn man auch die sonstigen infos nur aus fragwürdigen teutschen medien bezieht.
aber hallo, ihr euch so ganz zufällig sehr einigen:
ist euch schon aufgefallen, daß ich andreas unterberger zitierte?
Wenn seine Quelle die preußische Zeitung war, kann ich mir schon vorstellen, daß da was gelöscht wird.
Ich bin ganz froh, daß man meist Wikipedia-Eintrage ganz oben kriegt, wenn man googelt. In den meisten Fällen ist die Frage dann schnell beantwortet.
[b]Corvus schrieb:[/b]
da gebe ich spakulatius recht.
ich denke auch, dass ich noch nie von wikipedia "meinungsmanipuliert" worden bin. natürlich streite ich nicht ba, dass es solche dinge gibt, mißbrauch wie oft wo anders halt auch.
in der regel hab ich aber dort immer wissenslücken schließen können und habe wiki recht hilfreich empfunden....
Aha, tavor hat also "Rechtes" reinkorrigiert und wurde gelöscht.
Ich hätte nie gedacht, daß ich manipuliert werde, wenn ich mich über eine bestimmte Pflanze, ein Tier, eine Krankheit, ein Fremdwort usw informiere!
Haben Sie Quellen angegeben? Wenn ich etwas aus meinen Fachgebieten korrigiere, gebe ich Quellen an, da ist noch nie etwas gelöscht worden.
Es macht wirklich nervös hier, jetzt schreibe ich auch schon Catana falsch.
Seiten