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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

Der Preis der Blue-Jeans

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Der Preis der Blue-Jeans

kritischer Konsument
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Noch nicht bewertet
Emma hat über die Handy-Produktion unter unmenschlichen Bedingungen in Indien berichtet. @Konsumator meint dazu:
Quote:
diese Berichte über angeblich schlecht bezahlte Billig-Arbeitskräfte können nie nachgeprüft werden, sie sind oft frei erfunden und aus dem Studio.
und @murks:
Quote:
Emma hat schon Recht, die Leute verdienen ziemlich wenig, doch es stimmt auch, dass solche Berichte im Sinn der "Sensationslust" sehr oft gefaket sind....In den großen Betrieben in Indien und in China ist es eher üblich, dass die Beschäftigten nahe beim Arbeitsplatz gratis (sprich auf Kosten des Unternehmens) wohnen und auch verköstigt werden, Was auch ziemlich oft in diversen TV-Berichten zu sehen ist. Da war erst vor einigen Tagen ein Bericht über eine Reissverschlussfabrik in China, wo sich die Angestellten eher sehr positiv geäussert haben. Es wäre vielleicht ratsam, sich auch solche Reportagen anzusehen...
Hier also ein Bericht über China, wo europäische und amerikanische Firmen (z.B.. H & M, The New Yorker und auch KIK, von dem hier irgendwo auch etwas steht) massenhaft billigst produzieren lassen - unter fürchterlichen Bedingungen. Diese Zustände und Filmaufnahmen kann man nicht faken oder im Studio nachstellen. Die Firmen zahlen ca 4 € pro Jeans...und oft nicht einmal das, denn gelegentlich werden vorherige Fixpreise nicht eingehalten. Da im Fernen Osten Menschen billiger sind als Maschinen, ist ein großer Teil der Herstellung Handarbeit und Arbeit an alten Nähmaschinen. Was bei uns ein Qualitätsmerkmal ist, ist dort ein Problem, weil es in der Fertigkeit Unterschiede gibt. Die Hosen werden dann nicht abgenommen und nicht bezahlt. 16 Stunden Akkordarbeit sind keine Seltenheit. In dieser Dokumentation wurde ein Ehepaar vorgestellt, das für diese Arbeitsplätze ihr Dorf verlassen hat. Er näht den ganzen Tag rechte, sie linke Hosentaschen an. Dafür leben sie auf 4m² und müssen von dem kargen Lohn noch Geld an die Kinder schicken. Dabei ist diese Arbeit vergleichsweise "angenehm". In Massenquartieren wohnen 12 Männer auf 20m², Miete wird gleich vom Lohn abgezogen. Ich habe nie verstanden, was an neuen, angeblich alten, abgetragenen Jeans schön und modern sein soll. Diese Herstellung ist nämlich ein Skandal. Die fertigen gefärbten Hosen werden zunächst mit einer Maschine bearbeitet, die unter hohem Druck Flusen entfernt. Dies macht gesundheitsschädlichen Staub und ist unerträglich laut. Eine Sandstrahlmaschine macht sie "alt". Ohne Atemschutz sterben die Arbeiter nach wenigen Jahren an Silikose. "Künstliche Flecken" werden hergestellt mit viel Chemie. Ohne Maske wird Kaliumpermanganat zum Ausbleichen aufgesprüht. Die Haut der Arbeiter ist blau, läßt sich auch nur unzureichend abwaschen. Wegen der Rückstände werden die Hosen dann mehrmals gewaschen - Bleichmittel, andere chemische Mittel im Herstellungsprozeß und Tenside verseuchen Grundwasser und Flüsse, die blau, schwarz und lila sind, stinken, Cadmium, Chrom u.a. Schwermealle enthalten. Die gefährliche Arbeit des Bleichens (starker Gestank)wird besser bezahlt, bei Gesundheitsschäden (Lungenprobleme, Allergien) werden die Arbeiter z.B. in die Wäscherei versetzt. 40jährige sehen aus wie 60. Die Bauern der Umgebung, die für den Bau der Fabriken vor 10 Jhren Land abgeben mußten, stehen vor dem Ruin, die Böden und das Wasser sind vergiftet. Sie sollten eine Entschädigung bekommen. Angeblich wurde diese längst ausbezahlt, sie ist aber noch nicht bei ihnen angekommen und irgendwo versickert. Alle westlichen Firmen geben keine Stellungnahmen ab, legen aber Wert auf eine wirtschaftlich, sozial und umwelttechnisch nachhaltige Produktion, verweisen auf die Notwendigkeit einer Regulierung durch die und Verantwortung der chinesische Regierung, waschen ihre Hände in Unschuld, hoffen aber, daß sich nichts ändert, was die Ware verteuert. Der Regierung der chinesischen Diktatur ist aber der wirtschafliche Aufschwung international wichtiger. Und die Firmen denken bereits daran, die Produktion nach Zentralafrika zu verlegen, wenn die Märkte schwieriger werden und zuviel nachgefragt wird. Die Augen verschließen vor Tatsachen nutzt nichts. Wir sind es, die billige Jeans kaufen wollen..

Kommentare

Plannxl

Eins schwarze ohne sitzspuren am Hintern.
Sonst käme Zalando ins Gerede.

kritischer Konsument

Ich glaube mich zu erinnern, daß meine Frau sie angezogen hat.
Ich finde diese künstlichen Falten in Jeans abscheulich. Und ich finde nichts dabei, einfach nur neue Jeans zu tragen. Eins schwarze ist durchaus gesellschaftsfähig und da will ich keine abgetragenen Knie, Falten oder sitzspuren am Hintern.
Sie müssen ja nicht neu aussehen, aber nicht zerrissen und nur abgeschabt, weil sie getragen sind.
Neuerdings sind sie "zerrissen", aber drunter ist ein weißer Fetzen genäht, damit man nicht friert. Das ist einfach pervers, für mich nicht "modern"

murks
Quote:

Er hat sie nie getragen, weil absichtlich kaputtmachen hätten wir ihm verboten.

Da würde mir meine Tochter höchstens sagen: "Du hast keine Ahnung von Mode."

Doch wenn Dein Sohn die Jean nie getragen hat, wäre es da nicht vielleicht sinnvoller gewesen, ihn zu erlauben die Jean selbst nach seinem Geschmack zu "pimpen"?

An die Zeiten als eine Jean möglichst neu auszusehen hatte kann ich mich noch erinnern, doch die Zeiten ändern sich. Den ersten Jean-Zerstörer erlebte ich bereits vor etwa 25 Jahren. Auch ich kaufe mir heute lieber die "stylischen" Jeans.

Ein Trend, der bisher anscheinend noch nicht bis Europa gelangte ist sich selbst entworfene (oder fertige) Motive in die neuen Jeans lasern zu lassen. Kostet im Levis-Shop in NY einen Dollar Aufpreis. Man kann unter unzähligen Motiven wählen, oder auf USB-Stick ein Eigenes mitbringen.

kritischer Konsument

Die Schimmeljeans und Risse werden aber schon in Bangladesh hergestellt mit Fräsmaschinen, die eine giftige Flüssigkeit abgibt, bzw aufgetragene Chemikalien erreicht. Ich weiß noch, wie unser Sohn einmal die Krise gekriegt hat, weil die von der Mama gekauften Jeans dunkelblau waren. Er hat sie nie getragen, weil absichtlich kaputtmachen hätten wir ihm verboten.

murks

Um Jeans "abgeschabt" aussehen zu lassen reicht es sie eine Stunde in einer Waschmaschine unter Beigabe von Kies rotieren zu lassen. Es funktioniert auch mit Schmirgelpapier.

Den Effekt "zerrissen" erreicht man am Besten unter zu Hilfenahme einer Schere.

Dazu braucht es keine Giftcocktails.

kritischer Konsument

Was denken sich die ArbeiterInnen wohl, wenn sie die mühsam bei schlechter Bezahlung und unter unzumutbaren Bedingungen gefertigten Jeans dann wieder chemisch und mechanisch kaputtmachen müssen, weil es die Kunden gern zerrissen und abgeschabt haben?
Auch das wieder mit einem giftigen Chemiecocktail.

Sehr empfehlenswert zu diesem Thema: die aktuelle Folge von Quarks und Co. Wiederholung am Samstag, WDR und Sonntag 1festival.

kritischer Konsument

Der WDR beschäftigt sich heute ab 20.15 zuerst mit der Problematik der Altkleidersammlung und dann mit Anbau der Baumwolle und den daraus gemachten Erzeugnissen.

murks

Was mich verwundert ist die Tatsache, dass gerade die Lewis-Jeans in NY weitaus billiger sind, als hier in "good old Europe" und auch die Auswahl in NY vergleichsweise riesig ist.

murks

Allerding würde dann dieses T-Shirt hier so um die 68,- kosten, also eher unverkäuflich sein und die Arbeiterinnen verdienen dann gar Nichts...

...eine Levis-Jeans kostet hier so um die 60,- bis 180,- Euro (je nach Modell) und die Näherinnen verdienen daran auch nicht sehr viel Mehr als 25 bis 30 Cent...

...und Das trifft auf so ziemlich ALLE Markenprodukte zu...

...oder gibt es noch tatsächlich Menschen, die glauben ,dass z.B. Lakotz u.v.A. hier in Europa zu fairen Preisen einige wenige Markenartikel produzieren lassen?

...ein Trainings,- bzw. Freizeitanzug mit den drei bekannten Streifen (oder Schuhe dieser Marke) würde in diesem Fall ein zig-Faches des aktuellen Preises kosten...

...obschon gerade diese Schuhe meiner (und meines Töchterchens) Meinung nach der absolute Mist sind...

Emma

Gestern zufällig eine "Krone" in die Hand bekommen und sehr erstaunt: ein Artikel über die Forderung nach fairer Kleidung und einer Petition gegen die Hungerlöhne in der Textilindustrie Asiens.
Dabei die Aufstellung, wie der Preis eines [b]T-Shirts um 29.- [/b](nicht die billigsten, Markenware H&M u.ä.) zustande kommt:

59% = 17€ ist die Handelsspanne
12% = 3,40 ist der Profit der Marke
12% = 3,40 sind die Materialkosten
8% = 2,19 sind die Transportkosten
4% = 1,15 verdient der Zwischenhändler
4% = 1,15 ist der Profit des Lieferanten in Bangladesh
0,9% = 0,27 sind Fixkosten
und
0,6% = [b]0,18 EURO erhalten die Arbeiterinnen[/b]!

Mit einem Lohn von 30€/Monat ist kein menschenwürdiges Leben möglich.
Die Kampagne möchte erreichen, daß die Herstellerinnen auf 1,5% kommen.
www.cleanclothes.at

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