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Barbara Mucha und die Mucha-Administration

WWF-Forderung: Billig-Fleisch stoppen, Preis-Dumping einstellen

Eine aktuelle WWF-Analyse von Rabattaktionen in österreichischen Supermärkten zeigt, dass Fleisch oft weit unter seinem fairen Wert verkauft wird und damit völlig falsche Anreize im Markt gesetzt werden. Denn die ständige Rabattierung von Fleischprodukten ist Teil eines fatalen Kreislaufs, der nicht nur auf Kosten von Umwelt und Gesundheit geht, sondern auch die heimischen Landwirte stark belastet. „Marktschreierische Rabatte fördern den massenhaften Absatz von Billigfleisch, das oft unter schlechten ökologischen Bedingungen zu Lasten des Tierwohls hergestellt wird. Preisdumping ist gerade bei wertvollen Lebensmitteln mit einem sehr hohen Produktionsaufwand der falsche Weg“, sagt Helene Glatter-Götz, Expertin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich. 

Anlässlich der Marktanalyse fordert die Umweltschutzorganisation von Handel und Politik eine verbindliche Regelung, um den Verkauf von Billig-Fleisch einzudämmen. „Ein Verzicht auf schädliche Rabatte würde den Druck auf die Landwirtschaft verringern und angemessene Erzeugerpreise fördern. Wenn Fleisch nicht mehr zu Fantasiepreisen verschleudert wird und unsere Bauern dafür einen fairen Preis bekommen, erhalten auch alle Konsumenten besseres Fleisch“, erläutert WWF-Vertreterin Glatter-Götz die Vorteile.

Vier Wochen hat der WWF Österreich Rabattaktionen von Supermarkt-Ketten gesammelt und analysiert. Einzelne Produkte, wie etwa Schweinsschnitzel oder gemischtes Faschiertes, sind fast dauerhaft stark rabattiert. Preisnachlässe um bis zu minus 50 Prozent sind keine Seltenheit. „Ein ganzes Huhn um 2 Euro, ein Kilo Schweinefleisch um weniger als 5 Euro oder ein Kilo Spareribs um weniger als 4 Euro – ein umwelt- und tierfreundlicher Betrieb ist mit derart niedrigen Preisen nicht aufrechtzuerhalten. Der Vergleich zeigt: Wir geben oft für Junk-Food mehr aus als für Frischfleisch. Die Wertigkeit von Fleischprodukten wird so völlig verzerrt“, sagt Glatter-Götz. Viele der beobachteten Fleischprodukte sind durchgehend im Angebot, Rabatte erfolgen auch unabhängig von saisonalen Nachfrageschwankungen. 

Handel und Politik gefordert
Konkret könnte der vom WWF geforderte Verzicht auf Rabattaktionen für Billigfleisch im Fairnesskatalog des Lebensmitteleinzelhandels („Standpunkt für unternehmerisches Wohlverhalten“) festgeschrieben werden. „Falls es hier zu wenig Bewegung gibt, müssen Umwelt-, Gesundheits- und Wirtschaftsministerin eine abgestimmte gesetzliche Lösung erarbeiten“, betont WWF-Expertin Helene Glatter-Götz. „Politik und Handel sind gefordert, eine klima- und umweltfreundliche Ernährung stärker zu unterstützen. Bewusstseinsbildung ist auch wichtig, aber das Zurückdrängen von Billigfleisch darf nicht nur auf die Verantwortung der Konsumenten abgewälzt werden.“

Der WWF betont, dass bestimmte Preisnachlässe auch in anderen Bereichen gezielt unterbunden werden, um falsche Anreize zu vermeiden: So dürfen derzeit etwa Tabakwaren oder Baby-Anfangsnahrung nicht rabattiert angeboten werden. Auch für das Thema Fleisch ist eine spezifische und gut durchdachte Umsetzung notwendig: So sollten etwa Rabatte am Ende der Mindesthaltbarkeit eines Produkts von einem künftigen Verbot ausgenommen sein, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. 

Umfrage: Österreicherinnen und Österreicher wollen mehr Qualität
„Billigfleisch fördert die Ausbeutung von Umwelt, Tieren und Landwirten. Dieser Teufelskreis muss endlich wirksam durchbrochen werden: Mit einem Verzicht auf schädliche Rabatte und einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in Handel, Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie, damit die Kunden wissen, was sie kaufen und auf ihren Teller kommt“, bekräftigt WWF-Expertin Helene Glatter-Götz. Auch für die Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten geht Qualität über Quantität, wie eine repräsentative Studie zeigt: Demnach können sich 71 Prozent der Befragten vorstellen, weniger, aber dafür qualitativ besseres Fleisch zu essen, um die Umwelt zu schonen. Bei dieser Erhebung von Public Opinion (2017) wurden 1.036 Österreicherinnen und Österreicher ab 16 Jahren face-to-face befragt.

Foto: Shutterstock/defotoberg

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